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Interview mit Siggi F

In diesem Jahr besteht die Interessengemeinschaft Schiffsmodellbau Maxipark 25 Jahre. In einer kleinen Interview-Reihe möchte ich die Geschichte der IG etwas beleuchten.

Dazu stellt sich der Gründer der IG-Schiffsmodellbau, Siegfried Fischer, den Fragen rund um die Gründungsphase ab 1998. Hallo Siggi, ich freue mich auf Deine Einblicke. 

Was war Deine Motivation, diese Interessengemeinschaft im Jahre 1998 zu gründen?

es war einmal ......

Als leidenschaftlicher Schiffsmodellbauer bin ich öfters im Teich am Oberlandesgericht in Hamm gefahren. Der Teich wurde von vielen Bewohnern der angrenzenden Häuser zum Sonntagsspaziergang genutzt und diese erfreuten sich an den Schiffsmodellen auf dem Teich.

Eines Tages kam ein älterer Herr des Weges und eröffnete mir, dass er vom Fischereiverband käme und wir nicht mit den Booten auf dem Teich fahren dürfen, da wir mit den Motoren die Fische stören würden. Das habe der Verband so festgelegt. Wir sollen sofort einpacken und verschwinden, sonst würde er die Polizei holen.

Die zahlreichen Passanten am Teich schmunzelten und fingen an, sich unterhalten zu fühlen.

Da der Herr des Fischereiverbandes sich nicht ausweisen konnte, sind wir weiter mit unseren Modellschiffen gefahren. Aber nach einer Viertelstunde kam die Hammer Polizei mit einer Hundertschaft (etwas übertrieben) und sagte mir, dass die Polizei vom Fischereiverband um Amtshilfe gebeten worden sei. Der Tatort wurde kriminaltechnisch inspiziert. Nun waren die Passanten endgültig unterhalten und schüttelten verständnisarm mit den Köpfen.

Auf einmal landeten aus dem Nichts zwei Schwäne am Ufer und machten Wellen, die höher waren, als unsere gesamten Modellschiffe.

Ich fragte dann besorgt: " ... Herr Kommissar, Entschuldigung, werden die Schwäne jetzt auch verhaftet?"

Der Fischereiverband war aber stärker und so musste ich mich nach einer neuen Fahrgelegenheit umsehen.

Dabei bin ich dann mit dem Maxipark zusammen gekommen und uns verbindet eine mittlerweile 25-jährige Partnerschaft. Schnell kamen viele weitere Modellbauer zu uns und wir mussten einen organisatorischen Rahmen setzen. Da mehrere Personen Vereinsmeierei geschädigt waren, haben wir dann zu dritt (André, Willi und Siggi) die IG geründet. Und dieser organisatorische Rahmen hat uns und mittlerweile 25-Jahre getragen. 

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Welche Rolle hat der Maxipark gespielt?

Der Maxipark hat sich am Anfang unser Treiben am Teich angesehen und fand Gefallen daran. Sicherlich haben wir auch den Ein- oder Anderen Besucher dadurch angelockt.

Relativ schnell konfrontierte man mich mit der Idee, einmal im Jahr etwas "Großes" zu veranstalten. So entstand die Idee der Open-Air Modellschautage. Das erste mal gab es diese Veranstaltung am 5. und 6.Juni 2000. Das lockte damals 14.000 Besucher in den Park.

Im Laufe der Jahre wurde ein enges Miteinander entwickelt und die Partnerschaft mit dem Park ist mittlerweile eine tragende Säule geworden.

Dieses Miteinander ist etwas Besonderes!

Was würdest Du heute anders machen?

Zunächst einmal möchte ich betonen, dass ich wieder die Form der Interessengemeinschaft wählen würde. Im Gegensatz zu einem e.V. gibt es keine Vereinsmeierei mit "... Du musst", "...Du darfst nicht", "Du musst Strafe zahlen" und Weiteres.

Wir sind damals sehr schnell gewachsen, zu schnell. Ich würde heute eine 1-jährige Probezeit einbauen, damit beide Seiten prüfen können, ob man zueinander passt.

In einer IG muss die Truppe zusammenpassen. Das immer sicher zu stellen, war anfangs nicht einfach.

Der Nachteil einer IG ist sicherlich, dass man schwerer Gelder anfragen kann.

Beschreibe einmal die Modellbauwelt kurz vor dem Jahrtausend- Wechsel!

Früher war Vieles anders, wir kämpften am Teich um einen freien Kanal für die Fernsteuerung. Dadurch lernten wir die Abstandsregel schon damals.

Es ging viel ruhiger zu. Kleinteile waren für uns Schiffsmodellbauer viel einfacher erhältlich.

Gut kann ich mich an die Mühen mit den Blei-Säure-Akkus erinnern. Diese mussten immer waagerecht gelagert werden und waren damit eine große Herausforderung.

Die Leistung der damaligen Akkus ist mit den heutigen Typen nicht vergleichbar. Die Modelle waren einfacher und größer, da auch alle Einbauten viel größer waren als heute. Wer erinnert sich noch an Schroff & Ritzer. Diese Firma lieferte den Mercedes unter den Fahrtreglern. Den musste man haben.

Was ist Dein persönliches Resümee der ersten Jahre?

Ich würde es jederzeit wieder machen, trotz aller Höhen und Tiefen. Ich baue gerne Schiffsmodelle und die Gemeinschaft mit vielen Gleichgesinnten hat meinem Hobby einen Schub gegeben. Viele Dinge konnten einfacher organisiert werden.

Besonders stolz bin ich auf die Entwicklung der Partnerschaft mit dem Park. So etwas entsteht nicht über Nacht sondern entwickelt sich über viele Jahre.

Und dann nehme ich die zufriedenen Gesichter der Erwachsenen und die leuchtenden Augen der Kinder bei unseren Modellschautagen war. Das gibt viel Kraft.

Vielen Dank für dieses erste Interview. Ich freue mich schon auf Teil 2, der die Zeit bis 2015 beleuchten soll.

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